Die Kritik an Savage X Fenty zusammengefasst [Einfach erklärt]

Die Kritik an Savage X Fenty zusammengefasst [Einfach erklärt]

Savage X Fenty ist die Unterwäsche-Marke von Rihanna. Von Fans und Influencer*innen wird das Label vor allem für die inklusive Mode und das Zeigen diverser Körperbilder bewundert. Rihanna erschafft damit den Gegenentwurf zu Victorias Secret und seinen Engeln.

Laut Medienberichterstattung strebt das Unternehmen mittlerweile sogar an die Börse. Doch im Internet sammelt sich Kritik am Fashion-Label des Popstars. Zum einen ist da das fragwürdige Membership-Programm der Plattform, zum anderen billig produzierte Kleidung. Und dann ist da auch noch der fragwürdige Konzern, mit dem Rihanna die Marke gegründet hat.

Verwirrende Abomasche mit VIP

Savage X Fenty setzt auf ein Membership-Modell. Mitglieder, die 49,95 Euro im Monat bezahlen, bekommen die Kleidung zu einem speziellen, reduzierten Preis. Die Mitgliedschaft wird jeden Monat automatisch verlängert, kann allerdings monatlich gekündigt werden.

Im Shop wird diese “Xtra VIP”-Mitgliedschaft überall prominent beworben. Auf den Übersichtsseiten sehen Kund*innen nur die reduzierten Preise. Erst in der Detailansicht wird klar, dass der günstige Preis nur für Mitglieder gilt.

Das Abo kann kinderleicht im Onlineshop abgeschlossen werden. Die Kündigung muss umständlich per Telefon erfolgen. Auf Trustpilot berichten ehemalige Kund*innen von anstrengenden Kündigungsgesprächen und Mitarbeitenden, die dich von der Kündigung wieder abbringen wollen.

Mode aus Kunststoff

Die Unterwäsche im Shop besteht vor allem aus Mischgeweben. Unter den verwendeten Stoffen finden sich Nylon, Polyester, Elastane und Rayon. Teils ist nicht einmal das Zwickel aus Baumwolle, obwohl das hygienisch sinnvoll wäre.

Synthetische Materialien, wie Nylon oder Polyester, können ein Nährboden für Keime sein und so zu Infektionen führen. Denn Kunststoffe speichern Hitze und Feuchtigkeit und das begünstigt Bakterienwachstum. Viel besser sind Slips aus Baumwolle oder Seide. Wenn die Unterhose doch aus synthetische Stoffen besteht, sollte zumindest das Zwickel aus Baumwolle sein.

Zudem beschweren sich in sozialen Netzwerken wie Reddit immer wieder User über die schlechte Qualität der Unterwäsche.

Rihanna ist nur eine kleine Teilhaberin

Im Außenauftritt von Savage X Fenty ist Rihanna omnipräsent. Unter dem Logo steht groß “Lingerie by Rihanna”, im Menü der Website ist ein Navigationspunkt nur Rihanna gewidmet und sogar im Shop tragen manche Produkte das Logo “Rihannas Auswahl”.

In Wirklich gehören der Künstlerin allerdings nur rund 30 Prozent des Unternehmens. Laut Crunchbase sind mittlerweile zwölf Investoren beteiligt. An der letzten Investment-Runde beteiligten sich unter anderem Neuberger Berman, L Catteron und Marcy Venture Partners, die Beteiligungsgesellschaft von Jay-Z.

Zudem ist Savage X Fenty ein Joint Venture zwischen Rihanna und der TechStyle Fashion Group, die sich auf Abo-Modelle im Direct-to-consumer-Segment spezialisiert hat. Unter anderem steckt das Unternehmen auch hinter Fabletics und JustFab. Besonders JustFab erntete für sein Vorgehen massive Kritik. Das Geschäftsmodell erinnert stark an Savage X Fenty und wurde schon im Jahr 2012 von Verbraucherschützern kritisiert. Bei Buzzfeed News gibt es einen gut recherchierten Artikel zur Firma.

Fehlende Transparenz

Auf der Website von Savage X Fenty erfährt man nirgendwo, wo die Kleidung hergestellt wird oder zu welchen Bedingungen produziert wird. Das ist normalerweise kein gutes Zeichen. Dadurch kommt die Marke auch auf der Vergleichsplattform Good On You schlecht weg.

Konsument*innen haben das Recht, zu erfahren, wo und wie die Dinge, die sie kaufen, hergestellt werden. Wenn Marken dies nicht gewährleisten, dann meistens, weil sie es bewusst verschleiern wollen.

Im Falle von Savage X Fenty ist das besonders bitter. Denn nach außen verkörpert die Brand Diversität und Inklusion, am andere Ende der Wertschöpfungskette scheint dies auf einmal egal zu sein.

Fazit

  • Savage X Fenty sprengt mit seiner Unterwäsche Grenzen und hat viel für Diversität im Unterwäschemarkt getan.
  • Doch das Abomodell ist mindestens verwirrend und erinnert an ungeliebte Mitgliedschaften im Fitnessstudio.
  • Die Unterwäsche ist meist aus Kunstfasern hergestellt und daher nur eingeschränkt zu empfehlen.
  • Bedauerlich ist, dass man so wenig über die Produktion von Savage X Fenty erfährt.

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