Nachhaltig Reisen: 13 Tipps für Anfänger

Nachhaltig Reisen: 13 Tipps für Anfänger

Nachhaltige Reisen gelingt auch Anfängern. Mit weniger Veränderung lassen sich Urlaubsreisen schnell nachhaltiger gestalten und machen wahrscheinlich sogar mehr Spaß als herkömmliche Reisen.

13 Tipps für nachhaltiges Reisen

1. Wähle ein Reiseziel abseits der Hotspots

Nachhaltiges Reisen beginnt bei der Planung. Reiseziel wie Mallorca, Venedig oder Bali sind enorm beliebt. Und das macht den Orten mittlerweile wirklich zu schaffen.

Wenn du kannst, reise außerhalb der Saison und suche dir Ziele abseits der Masse. Jedes Land hat weit mehr zu bieten als nur die Hauptstadt und ein paar Touristenorte. Wenn du beispielsweise nach Frankreich oder Indonesien möchtest, setz dich schon vorher mit deinem Reiseziel auseinander und suche nach Geheimtipps.

2. Entscheide dich für leichtes Gepäck

Es mag kleinlich erscheinen, aber jedes Kilo zählt. Nicht nur für dich ist schweres Gepäck anstrengender. Auch beim Transport entscheidet das Gewicht über die CO₂-Emissionen, die entstehen. Packe lieber überlegt und reduziert ein.

3. Feilsche nicht, gib Trinkgeld

Klar, feilschen kann Spaß machen. Doch gerade, wenn du in Ländern unterwegs bist, die du ihre günstigen Lebenshaltungskosten bekannt sind, solltest du beim Geld nicht knauserig sein. Nachhaltiges Reisen hat auch eine soziale Dimension, die sich auch in monetärer Wertschätzung äußert.

4. Reise mit Zug oder Fernbus an

Seltener fliegen, länger bleiben“, so fasst Antje Monshausen, Leiterin von Tourism Watch, ihr Reisemotto zusammen. Statt mit dem Flugzeug die Welt zu erkunden, bieten sich Zug und Fernbus meist genauso gut an. Auch in Europa gibt es viele schöne Ziele, die sich in wenigen Stunden erreichen lassen. Und wenn du dich für eine Fahrt mit dem Nachtzug entscheidest, wird deine Reise zu einem richtigen Erlebnis.

Das “Forum Anders Reisen” empfiehlt erst ab einer Entfernung von 800 Kilometern das Flugzeug zu nutzen. Und wer mehr als 3800 Kilometer zurücklegt, sollte mindestens zwei Wochen bleiben.

5. Unternehme nur Kurztrips auf kurzen Distanzen

Wochenendtrips sind eine tolle Möglichkeit, um einfach mal raus zu kommen. Doch für zwei Tage zu fliegen, ist nicht gerade umweltfreundlich.

Wenn du also einen Kurztrip planst, bleib in der Nähe deines Zuhauses und lege nur kurze Strecken zurück. Für einen Tapetenwechsel reicht das größtenteils schon.

6. Nutze Fahrrad oder Bahn für Tagesausflüge

Auch vor Ort kannst du dich umweltbewusst fortbewegen. Statt Mietauto, greife zu Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln, um die Umgebung zu erkunden.

7. Achte Naturschutzgebiete, Respektiere die Kultur

Tourism = Pollution

Respekt gehört immer ins Reisegepäck. Ob gegenüber den Einheimischen oder der Natur, Reisende sollten sich stets bemühen, keine Spuren zu hinterlassen. In Naturschutzgebieten bedeutet das, sich an die ausgewiesenen Wege zu halten und nicht wild in der Gegend herumzutigern.

Generell sollte man sich vor Reiseantritt mit dem Gastgeberland auseinandersetzen. Gibt es Kleiderregeln oder bestimmte Sitten, die ich kennen sollte? Wie viel Trinkgeld gibt man und welche Speisen werden hier eigentlich gegessen? Dadurch lernst du nicht nur unheimlich viel, sondern kannst dem Gastgeberland auf Augenhöhe begegnen.

8. Wähle eine Unterkunft, die von Einheimische geführt wird

Bei der Wahl der Unterkunft hilft ein einfacher Leitspruch: lieber lokal statt international. Von einer Übernachtung in riesigen Hotelketten bleibt wenig bei dem Einwohner hängen und sie profitieren nur wenig von deiner Wanderlust.

Wenn du in lokalen Betrieben übernachtest, gehen die Einnahmen direkt zurück in die Community und du erlebst eine authentische Unterkunft.

Nachhaltige Unterkünfte findest du beispielsweise auf bookitgreen oder goodtravel.

9. Vermeiden, reduzieren und dann kompensieren

Beim Reisen ist das Kompensieren von CO₂ mittlerweile zum Standard geworden. Bei Flugreisen wird Kund*innen die Option mittlerweile prominent angeboten.

Kompensation sollte allerdings nur der letzte Schritt sein, wenn z.B. Flugreise wirklich nicht zu vermeiden ist. Wichtiger ist, Emissionen ganz zu vermeiden oder zu reduzieren.

10. Vermeide Plastik

Es muss nicht gleich Zero-Waste-Tourismus sein, Plastik kann durch Vorbereitung dennoch an vielen Stellen vermieden werden. In dein Reisegepäck sollten unbedingt Trinkflasche, Reisebesteck und Jutebeutel, damit du vor Ort oft “Nein” sagen kannst und kein Plastik verwenden musst.

Im Restaurant und Supermarkt kannst du aufmerksam beobachten, ob die Kassierer*innen Plastiktüten ausgeben oder die Kellner Getränke mit Plastikhalm bringen und einfach kurz darauf hinweisen, dass du das nicht benötigst.

11. Verzichte auf Party- und Shopping-Tourismus

Für den Junggesellenabschied nach Prag, zum Shoppen nach London. Vor ein paar Jahren waren solche Kurztrips enorm beliebt. Auch wenn ich beobachte, dass diese Form von Tourismus zurückgeht, möchte ich es doch erwähnen.

Wer nur verreist, um zu shoppen oder zu trinken, kann das gleiche auch zu Hause tun. Solchen Reisen sind nicht mehr zeitgemäß und komplett unnötig.

12. Strom und Wasser sparen

Auch dieser Tipp mag langweilig und kleinlich klingen. Doch gerade im Urlaub neigen wir zu verschwenderischen Verhalten. Das Hotelfernsehen läuft ununterbrochen, wir löschen das Licht nicht oder duschen sehr ausgiebig.

Vor allem touristische Orten haben mit Wasserknappheit zu kämpfen, da ihre Infrastruktur einfach nicht auf so viele Menschen ausgelegt ist. Genauso wie Zuhause solltest du auch unterwegs sorgsam und verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen.

13. Teile keine genauen Ortsangaben in sozialen Medien

Kopenhagen

Social Media ist mittlerweile ein Teil des Reisens geworden. Viele holen sich auf Plattformen wie Instagram oder Pinterest Inspiration für Urlaube und entdecken spannende Orte.

Für Einheimische und für die Natur kann das ungeahnte Folgen haben. Ob Berchtesgaden oder Trolltunga, Touristen versammeln sich an fotogenen Orten in der Natur und belasten dadurch die Umwelt. Zum einen werden Berge von Müll hinterlassen und Tiere gestört, zum anderen werden beispielsweise Tempel durch die Masse an Besuchern einfach zu stark beansprucht.

Wir alle erfreuen uns an besonderen Orten, aber wenn wir wollen, dass auch andere die Schönheit der Natur und Kultur entdecken können, müssen wir sorgsam damit umgehen. Ein einfacher Weg ist, einfach keine genauen Geotags auf Instagram zu teilen.

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