Palmöl steckt in vielen Lebensmittel aus dem Supermarkt. Gerade in fettigen und süßen Produkten finden sich das Speiseöl oft auf der Zutatenliste, es steckt allerdings auch in einigen Kosmetika und Waschmitteln.
Palmöl ist seit Jahren umstritten. Aber worum geht es bei dir Kritik?
Was ist Palmöl?
Palmöl ist ein pflanzliches Öl und wird aus der Ölpalme gewonnen. Die Pflanze gilt als besonders ertragreich, wodurch es besonders günstig ist. Zudem ist es hitzestabil und lässt sich gut verarbeiten.
Führend in der Palmölernte sind Indonesien und Malaysia, die zusammen rund 81 Prozent der Weltproduktion ausmachen. 68 Prozent von der Ernte werden für die Lebensmittelproduktion eingesetzt, ansonsten wird das Öl für beispielsweise Reinigungsmittel, Kerzen oder Kosmetik verwendet.
Die Kritik an Palmöl
Das Öl ist aus vielen Gründen problematisch und steht daher seit Jahren in Kritik.
Rodung des Regenwaldes: Ölpalmen wachsen nur in feuchtwarmer Umgebung. In Südostasien, Lateinamerika und Afrika werden täglich Regenwaldflächen abgeholzt, um mehr Platz für die Plantagen zu schaffen. Dadurch werden nicht nur Tiere aus ihrem Zuhause vertriebene, sondern auch Kleinbauern und Indigene.
Monokulturen: Durch die riesigen Plantagen entstehen Monokulturen. Das bedeutet, dass auf einem Feld nur eine einzige Pflanzenart, in diesem Fall Ölpalmen, angebaut werden. Die Folge: Tiere finden auf einseitig bepflanzten Feldern keine Nahrung und werden somit vertrieben.
Unmenschliche Arbeitsbedingungen: Wie Amnesty International herausfand, werden auf Palmölplantagen in Indonesien Menschen ausgebeutet. Die Arbeiter*innen werden zu Überstunden gezwungen, Kinder arbeiten auf den Feldern und hochgiftige Herbizide werden eingesetzt.
Teils ungeklärte Herkunft: Nestlé, einer der größten Einkäufer von Palmöl, weiß zum Teil selbst nicht, wo das genutzte Palmöl eigentlich herkommt. 15 Prozent kommen nach eigener Aussage aus unbekannter Quelle.
Schadstoffe: Bei der Raffination von Palmöl kann eine erhöhte Menge an Fettschadstoffen entstehen. Ein Stoff, der möglicherweise krebserregend ist. Vor allem für Kinder besteht hier ein erhöhtes gesundheitliches Risiko.
Wichtig ist: Palmöl ist nicht per se schlecht. Da die Pflanzen so ertragreich sind, ergibt die Verwendung durchaus Sinn. Das Problem ist vielmehr die große Nachfrage und die fehlenden Regulierungen und Kontrollen.
Was sind die Alternativen?
- Kauft möglich regionale und unverarbeitete Lebensmittel
- Mittlerweile gibt es immer mehr Produkte ohne Palmöl – achtet hier auf Hinweise auf der Verpackung
- Druck auf die Politik erhöhen
- Replace PalmOil-App herunterladen