Instagram ist nicht nur das beliebteste Soziale Netzwerk in Deutschland, sondern auch ein starkes Branding-Tool. Hier treten Konsumenten mit Unternehmen in Kontakt und es ist leicht ein Publikum zu erreichen. Doch nur wenige Marken haben die Wichtigkeit von Instagram verstanden. Andere wissen dafür genau, worauf es ankommt.
Ich hab mich auf jüngere Marken konzentriert, die auf Social Media kein lang gewonnenes Stammpublikum erreichen. Daher findet ihr hier weder Starbucks, Mercedes Benz noch Nike in der Liste.
Omio – Die Reiseapp nutzt Instagram als Blog
Omio ist eine Diensleistungs-App, in der User Zug-, Fernbus- und Flugreisen vergleichen und buchen können. Bei Instagram setzt die junge Marke vor allem auf User Generated Content (UGC) aus dem Travel-Bereich. Das verbinden sie mit Tipps und Fakten rund um europäische Städte.
Der Feed, der daraus entsteht löst Fernweh aus und ermutigt zum Stöbern. Die Inhalte eignen sich super zum Bookmarken.
Jukserei – Detailverliebte Produktbilder
Das dänische Schmucklabel “jukserei” nutzt Instagram vor allem, um ihre Produkte zu zeigen. Dabei überzeugen die schönen Produkt- und Tragebilder, die den Schmuck wertig und besonders darstellen.
Die Nahaufnahmen der Produkte sind das beste Argument zum Kauf, wodurch der Instagram-Auftritt sicherlich absatzfördernd ist.
Dariadeh – Erdtöne und Entspanntheit
Dariadeh ist das nachhaltige Modelabel der Influencerin Madeleine Alizadeh aka dariadaria. Der Account des Labels ist in warmen Erdtönen gehalten und zeigt einen stimmigen Mix von Produkt- und Naturbildern.
Slow Living und eine Naturbezogenheit stehen hier im Fokus und wirken glaubwürdig und authentisch. Die Zielgruppenansprache wird hier perfekt gelöst.
N26 – Verspiele Farbgebung
Das Fintech N26 zeigt deutlich, dass sie Instagram verstanden haben. Die bunte Farbwelt macht Spaß und unterstützt den Brand-Slogan “The first bank you’ll love”. Dazu passt die Instagram-Kreditkarte, die das Scale-Up anbietet.
Im Feed mischen sich die wenigen Produktbilder ein farbenfrohe Welt die Urlaub und Abenteuer versprechen. Das Branding der ohnehin starken Marke wird großartig zu Instagram übersetzt.
Armed Angels – Natürlichkeit als Leitbild
Das Fair Fashion Label Armed Angels aus Köln setzt nicht nur bei der Jeans-Produktion auf Natürlichkeit. Schöne Bilder ohne aufdringlichen Produktbezug prägen den Insta-Account. Dazu kommt Content aus Influencer-Kooperationen, die das Unternehmen regelmäßig initiert.
Insgesamt ist der Feed stimmig, unaufgeregt und bietet einen hohen Wiedererkennungswert.
Ooshi – Die Nische erlebbar machen
Innovative Produkte sind das Herzstück von Ooshi. Das deutsche Label entwickelt und produziert Periodenunterwäsche. Ihr Profil zeigt echte Frauen und ehrliches Feedback von Kunden. Dazu kommt der starke Wiedererkennungswert durch die rosa Wand und das Template für Zitate.
Insgesamt ein toller Mix von Produkten, Motivation und Gründerstory. Das eher nischige Produkte wird so erleb- und nahbar.
Ein guter Plan – Schluss mit Selbstoptimierung
Ein guter Plan verkauft Terminkalender, die für mehr Achtsamkeit und Selbstliebe im Alltag sorgen soll. Der Insta-Account besteht vor allem aus Sprüchen gegen den gegenwertigen Selbstoptimierungsdruck und unterstützt damit die Unternehmensphilosphie.
Damit bleibt die Marke sich selbst treu und bietet gleichzeitig reichlich Stoff zum Bookmarken und Teilen.
Einhorn Period – mit Spaß gegen das Tabu
Das Unternehmen Einhorn ist vor allem durch seine veganen Kondome bekannt. Seit Anfang 2019 gehören auch Periodenprodukte zum Sortiment und haben einen eigenen Insta-Account bekommen.
Hier arbeitet das Team vor allem mit kuratierten Inhalten aus dem Web und kreiert so einen Kanal voller spaßiger Bilder rund um Menstruation und Frausein. Die Bilder sind gern edgy und passen damit gut zu Instagram und der Zielgruppe.
Immowelt – Unerwartet cool
Immowelt ist für mich eine kleine Überraschung. Die Suchmaschine für Wohnungen präsentiert hier besondere Inserate von immowelt oder zeigt UGC von Instagram-Nutzern. Das Profil nutzt den Hype rund um Interior voll aus und erarbeitet sich so eine treue Fangemeinsachaft.
Hier gefällt mir die simple Umsetzung und das coole Endergebnis. Außerdem zeigt es wie man ohne eigens für Instagram kreierte Inhalte Erfolg auf der Platform haben kann.
Etepetete – Mehrwert liefern
Die Obst und Gemüsebox von etepetete zeichnet sich durch krumme Lebensmittel aus. Bei Instagram steht hingegen “Lernen” im Fokus und es gibt regelmäßig Fakten zu Obst und Gemüse.
Mir gefällt die Mischung aus eigenen Content mit Mehrwert, klugem Einsatz von Stockfotos und UGC.
Was vereint die besten Instagram Accounts?
Was können wir daraus nur lernen?
Alle oben genannten Accounts verfolgen ähnliche Prinzipien, die zuverlässig zu Reichweite und Erfolg führen. Zum einen Konsistenz in Farbgebung und Inhalt, die zeigen, dass hinter dem Content auch eine Strategie steckt. Die Einheitlichkeit und das nutzen von Templates führt unmittelbar zu einem Wiedererkennunsgwert.
Außerdem bieten alle Unternehmen einen Marken- oder Produktbezug an. Das bedeutet nicht, dass die Produke omnipräsent sein müssen, sondern schlicht das Inhalte und Produkt miteinander zutun haben. Auch Mehrwert liefern alle Accounts, ob durch Empowerment, Tipps oder Fakten rund ums eigene Produkte und Unternehmen. Nur durch Mehrwert schafft man Reichweite und biete Inhalte, die geteilt und gespeichert werden.
Schließlich stellen sich alle Marken authentisch dar und die Accounts wirken cool und trendy ohne anbiedernd zu sein.
Für mich zeigen die Brands aber auch, dass kein 10-köpfiges Insta-Team notwendig ist, um tollen Content zu erstellen. Durch kluge Konzepte, durchdachte Strategien und dem Verständnis von Instagram als Channel können auch mit wenig Ressourcen tolle Ergebnisse erzielt werden.